Diabetisches Fußsyndrom Risiken (er)kennen und verhindern
Wachsam durchs Leben gehen
Füße brauchen besondere Aufmerksamkeit
Bei Menschen mit Diabetes können Druckstellen oder Blasen durch zu enge oder schlecht passende Schuhe zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko werden. Insbesondere dann, wenn Wunden nicht oder viel zu spät bemerkt werden. Unbehandelter Diabetes macht Füße verletzlicher. Das liegt zum einen an der beeinträchtigten Stoffwechsellage, die die Haut an den Füßen anfälliger für kleinere Risse und Läsionen macht. Zum anderen geht Diabetes langfristig mit Nervenirritationen und -schädigungen einher, die die Empfindlichkeit der Füße herabsetzen. Verletzungen werden, wenn überhaupt, schlechter wahrgenommen. Die regelmäßige, aufmerksame Fußkontrolle ist deshalb unverzichtbar. Eine schützendes Schuhwerk mit speziellen für Diabetiker geeigneten Fußbettungen/ Einlagen kann helfen, Druckstellen erst gar nicht entstehen zu lassen und somit entzündlichen Folgekomplikationen bis hin zu Amputationen frühzeitig entgegenzuwirken.- Druck vom Fuß fernhalten
- Fußläsionen frühzeitig erkennen
- erneute Wunden vermeiden
- Infektionen und Amputationen vermeiden
- Bewegungsfreude erhalten
Was genau ist das Diabetische Fußsyndrom?
Das Diabetische Fußsyndrom stellt einer der am meisten gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes dar. Hierbei liegt entweder eine Schädigung der Nerven im Fuß vor, die zu schmerzlosen Druckgeschwüren führt, oder eine Schädigung der Blutgefäße im Fuß, die Durchblutungsstörungen verursacht. In vielen Fällen sind beide Formen miteinander kombiniert. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter. Im Laufe seines Lebens erleidet jeder vierte Mensch mit Diabetes ein Diabetisches Fußsyndrom.Wie kommt es zu den entzündeten Fußwunden und Geschwüren?
Durch die langfristige Erhöhung des Blutzuckerspiegels können Nerven und Blutgefäße geschädigt werden. Mögliche Folgen sind Durchblutungs- und Sensibilitätsstörungen.
Auslöser für Infektionen am Fuß sind meist kleinere Fußverletzungen oder Druckstellen, die aufgrund der Nervenstörungen zunächst nicht wahrgenommen werden. Krankheitserreger dringen in die Wunde ein, und aus einer kleinen Verletzung wird eine großflächige Wunde, die sich entzündet. Aufgrund der Durchblutungsstörungen beim Diabetischen Fußes ist die Wundheilung zusätzlich beeinträchtigt. Dauerhafte oder wiederkehrende Wunden können die Folge sein. Die Behandlung wird zunehmend schwieriger, im schlimmsten Fall ist eine Amputation erforderlich.Was kann ich als Betroffener tun?
Prävention ist der beste Schutz! Menschen mit Diabetes können entscheidend dazu beitragen, Veränderungen an den Füßen frühestmöglich wahrzunehmen und zu behandeln:
Achtsam sein:
- Tägliche Fußkontrolle: Um kleine Verletzungen oder Druckstellen zu übersehen, sollte jeder Mensch mit Diabetes am besten täglich seine Füße auf Veränderungen kontrollieren. Hierbei können natürlich auch Angehörige helfen
- Medizinische Fußambulanz: Neben der Sichtkontrolle ist der regelmäßige Besuch in einer medizinischen Fußambulanz dringen angeraten. Je stärker die Nervenschädigungen (Polyneuropathien) oder die Anzeichen eines Diabetischen Fußsyndroms ausgeprägt sind, desto geringer sollten die Untersuchungsabstände sein.
- Das richtige Schuhwerk tragen: Gut sitzende und vor allem nicht einengende Schuhe sind als vorbeugende Maßnahme mehr als wichtig. Orthopädische Spezialschuhe für Menschen mit Diabetes schützen die Füße durch ihre speziellen Eigenschaften. Klinische Studien bestätigen, dass sich das Risiko für wiederkehrende Fußgeschwüre durch ein „diabetesgeeignetes Schuhwerk“ sogar um 80% verringern lässt. Auch zu Hause ist es ratsam, ein geeignetes Schuhwerk mit Socken zu tragen und möglichst nicht barfuß zu laufen.